Aus der Geschichte des Fünf-Städte-Heims

Die Idee, ein Ferienheim an der Nordsee für die vom Krieg stark getroffene Jugend zu gründen, stammt wahrscheinlich aus Wedel. Stadtdirektor Heinrich Gau gilt als einer der Wegbereiter des Fünf-Städte-Heims, das Wedel mit Pinneberg, Elmshorn, Uetersen und Barmstedt, allesamt aus dem Kreis Pinneberg, gründen wollte.

Kellinghusen aus dem Kreis Steinburg und die Gemeinde Neuendeich wurden ebenfalls mit einbezogen, weil ein Verein nun mal sieben Mitglieder haben muss. In Barmstedt lehnten letztlich die Vertreter der bürgerlichen Mehrheit den Beitritt zum Fünf-Städte-Verein ab, weil man zu hohe Kosten für die Einrichtung und Instandhaltung vermutete, sodass die Versorgung der Flüchtlinge in der Stadt beeinträchtigt würde. Stattdessen rückte Tornesch als Trägergemeinde nach.

Die Einweihung sollte am 1. Mai 1948 gefeiert werden. Doch mehrfach, zuletzt wegen der Terminschwierigkeiten der Landesregierung unter Ministerpräsident Lüdemann wurde es der 22. August. Die Weiherede hielt Landesminister Kuklinksi. Er sagte: „Der Wille zur Völkerverständigung soll auch von hier aus ausstrahlen. Das Jugendheim muss der Mittelpunkt sein, um den die Jugend aller freier Länder sich schart.“ Zum Festprogramm gehörten ein Wettschwimmen sowie weitere Sportwettkämpfe. Erster Heimleiter war Walter Kählert (1948 bis 1960).

Am 18. Mai 1948 reisten die ersten 106 Jugendlichen ins Fünf-Städte-Heim. Nach und nach bauten die Verantwortlichen die Belegung auf 400 Betten aus. Dazu kamen noch 500 Plätze in einem Jugendzeltlager. Drei Wochen dauerten die ersten Törns in der Regel. „Das schönste Jugendheim des Landes“ titelte das Hamburger Echo“ am 13. Juli 1948 und berichtete unter anderem über einen Rekord bei den Essern, die in mehreren Schichten im Speisesaal versorgt wurden. 16 Teller Milchsuppe hatte ein Junge geschafft, erzählte Wirtschaftsleiterin Dziubiel.

Eigentum des Trägervereins wurde das ursprüngliche Militärgebäude erst am 1. Januar 1966. Das war vor allem einen Mann zu verdanken: Der damalige Geschäftsführer des Fünf-Städte-Vereins, der Landtagsabgeordnete und Uetersener Bürgermeister Waldemar Dudda, brachte Bundestagsabgeordnete, weitere Politiker sowie Mitarbeiter der Bundesfinanzverwaltung zusammen. Am Ende ließ der Bund seine Forderung fallen, zwei Millionen Mark für die Eigentumsübertragung zu verlangen. Der Trägerverein bekam für seine hervorragende Jugend- und Sozialarbeit Haus und Grundstück geschenkt. Anschließend starteten die sieben Kommunen ein umfangreiches Programm, um das Haus zu modernisieren und zu erweitern.

Der spätere Visionär

Der spätere Visionär

Waldemar Dudda (l.), später Bürgermeister und Geschäftsführer des Vereins, gelingt es Mitte der 60er-Jahre als Landtagsabgeordneter, dass der Bund seine Immobilie dem Fünf-Städte-Verein für „hervorragende Jugendarbeit“ schenkt.

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